Antonius von Ägypten

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Antonius von Ägypten (A. der Große, A. der Eremit, A. Abbas; um 251 – 356). Als Sohn einer christlich-koptischen Famile in Mittelägypten geboren, erlebte in Alexandrien die Christenverfolgung unter Diokletian und dessen Nachfolgern. Nach dem Tod der Eltern um 270 verschenkte er sein Erbe und zog sich in eine Einsiedelei am Rande der thebaischen Wüste zurück. Dort lebte er in einer Höhle in äußerster Askese, wirkte als Wundertäter und Dämonenaustreiber und hatte viele Visionen, in welchen der Teufel versuchte, ihn durch teils lüsterne, teils grauenvolle Vorstellungen von seinem frommen Leben abzubringen. In seiner Nähe siedelten bald Nachahmer, die sich zu losen Einsiedlergemeinschaften zusammenschlossen und so zur Urzelle des christlichen Mönchtuns wurden. Im Alter von 105 Jahren ist Antonius gestorben, ohne eine Regel für eremitisches Leben zu hinterlassen. Eine solche ist allenfalls aus Antonius-Zitaten in der “Vita Antonii” zu entnehmen, die sein Freund Athanasios, Bischof von Alexandria, um 360 verfasst hat. Der hl. Augustinus soll durch die lektüre der Vita Antonii endgültig zum christlichen Glauben bekehrt worden sein.

Die (angeblichen) Reliquien des Antonius wurden von einem französischen Ritter nach La-Motte-aux-Bois, dem späteren Saint Antoine (in der Nähe von Grenoble) gebracht. Auch Echternach, Köln und Florenz rühmen sich, Partikel der Antoniusreliquien zu besitzen. Als im 11. Jh. die ® Brotseuche wütete, suchte man Rettung in einer Wallfahrt zu den Antoniusgebeinen. Es kam zur Gründung des ® Antoniterordens, der sich sich der Pflege Kranker, insbesonders der an der Brotseuche leidender annahmen. Wohl von daher stammt die Bezeichnung “Antoniusfeuer” für die epidemisch auftretende Krankheit.

In bildlichen Darstellungen erscheint Antonius als alter Mann, mit Schriftrolle oder Buch, einem Kreuzstab mit Glöckchen führend und in Begleitung eines Schweins (welches den satanischen Versucher symbolisiert). Er galt als Helfer besonders bei Krankheiten mit Hautsymptomatik wie Krätze, Rotlauf und “Antoniusfeuer”. Als ihren Patron verehrten ihn vor allem Bauern, Schweinehirten und Metzger. Gedenktag ist der 17. Januar.

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