Arbeitsmedizin

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Arbeitsmedizin. Über berufsbedingte Erkrankungen hatten schon die Philosophen und Ärzte der Antike Wissen gesammelt; so beschrieb Hippokrates in seiner “De morbo vulgari” die Bleikrankheit, Plautus spottete über die Haltungsschäden der Schneider, Plinius d. Ä. empfiehlt Mennigepolierern, sich durch eine Maske zu schützen. Celsus rät bei Vergiftung durch Bleiweiß zu einem Brechmittel, Dioskurides stellt alle Erkrankungen durch Bleiweiß, Bleiglätte oder Mennige zusammen. Galen schreibt über Verrenkungen der Ringkämpfer und über Atembeschwerden der Arbeiter in den Vitriolbergwerken Zyperns. Paulus von Ägina faßt im 6. Jh. das gesamte Wissen der Antike in seinem “Tetrabiblon” zusammen. Über arabische Wissenschaftler (Rhazes, Haly Abbas, Avicenna) gelangten diese Kenntnisse – vor allem die des Dioskurides – ins christl. Abendland. Als erster systematischer Vorläufer der Arbeitsmedizin gilt Arnaldus de Villanova. In “De regimine sanitatis” äußert er sich zur Arbeitshygiene, im “Speculum medicinalium introductionum” beschreibt er arbeitsbedingte schädliche Einflüsse (Hitze, Feuchtigkeit, Staub, giftige Dämpfe) und solche, durch die Arbeiter zum Einnehmen einer schlechten Haltung gezwungen werden. Besonders befasst er sich mit den schädigenden Umständen, denen Schmiede, Glasbläser, Gießer, Flachs- und Hanfbereiter, Bademeister, Walker, Kalker und Vergolder ausgesetzt sind. Der Arzt ® Ulrich Ellenbog von Feldkirch verfasste 1473 eine kleine Schrift “Von den gifftigen besen tempffen und reuchen”, die sich wahrscheinlich an die Goldschmiede und ihnen verwandte Berufe in Augsburg richtete und sie vor Vergiftungen durch Kohlenoxyd sowie durch Blei- und Quecksilberdämpfe warnte. Obwohl das Büchlein auf der “Practica” von Ulrichs Lehrer in Pavia, Giovanni Matteo de Gradibus, zurückgeht, wird es als erstes Werk der Industriemedizin bzw. -toxikologie betrachtet.

(s. Berufskrankheiten)

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