Architektur

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Architektur (v. lat. architectura = Baukunst) des Mittelalter Während der Wirren, die nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches Ende des 5. Jh. weite Teile Europas in Chaos und Elend stürzten, stagnierten alle kulturellen Leistungen. (Wie vollkommen die Baukunst zumindest nördl. der Alpen in Vergessenheit geraten war, kann aus der Benennung römischer Grenzmauern und Aquädukte als “Teufelsmauern” und “Teufelsbrücken” ersehen werden: es schien unglaublich, dass Menschen solche Bauwerke errichtet haben sollten; sie mussten Teufelswerk sein.) Erst im Gefolge der unter Karl d. Gr. Ende des 8. Jh. mit unerbittlicher Strenge durchgesetzten “Befriedung” kam es, anknüpfend an römische Vorbilder, zum Wiederaufblühen eines straff gelenkten Staatswesens und damit auch von Wissenschaft, Kunst und Technik. In allen Bereichen, damit auch in der Architektur, hatte der christliche Glauben prägenden Einfluss. Der Bauwille weltlicher, mehr noch kirchlicher Potentaten brachte in kurzer Zeit eine staunenswerte Vielfalt architektonischer Leistungen hervor (s. karolingische, romanische, gotische Architektur; Sondergotik Deutschlands). Die Bauplanung lag bei monastischen Werkleuten, die ursprünglich als Maurer, Steinmetze und Zimmerleute selbst mit Hand anlegten. Im Hochmittelalter bildete sich ein Meisterberuf heraus (s. Baumeister), der eine Lehre als Zimmermann oder Steinmetz zur Voraussetzung hatte. Baumeister leiteten eine oder mehrere Großbaustellen, die Planung von Wohnhäusern erfolgte durch Zimmerer- und Steinmetzmeister, die als Unternehmer auch für die Bauausführung sorgten.

Der technische und künstlerische Fortschritt mittelalterliche Architektur beschränkte sich zunächst auf den Sakralbau; erst vom Hochmittelalter an nahm der Anteil der Profanbauten in Steinbauweise (Burgen, Pfalzen, Rathäuser, Wohnhäuser) zu, wobei architektonische Schmuckformen des Sakralbaus übernommen werden. Als “Mutter der Künste” bot die Architektur der bildenden Kunst (Plastik, Malerei) die nötigen Entfaltungsmöglichkeiten. (Nach Isidor von Sevilla setzte sich Architektur aus “dispositio, constructio, venustas” [Planung, Bau, Anmut; s. Ästhetik] zusammen.) Bautechnische Probleme wurden durch akkumulierte praktische Erfahrung, nur in geringem Maß durch theoretische Erörterung gelöst. Allerdings war die Planung von Sakralbauten von einer allumfassenden Zahlensymbolik bestimmt; Zahlen und Zahlenverhältnisse galten als Teil des göttl. Ordnungssystems; sie sollten den Kirchenbauten – als Abbildern des himmlischen Jerusalem – zugrundegelegt werden (s. Harmonie, Proportion).

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