Arnaldus de Villanova

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Arnaldus de Villanova (A. Villanovanus, A. de Villa Nova, A. Catalanus, Arnulfus Meister; um 1235 – 1311). Gebürtig aus Katalanien, studierte in Barcelona und erschien – nunmehr als verheirateter Laientheologe, Arzt, Alchemist und Philosoph – als Lehrer an der Universität von Neapel und an der Medizinschule von Montpellier. Er war Leibarzt mehrer Päpste und aragonesischer Könige, Ratgeber von König Friedrich II. von Sizilien und von Papst Clemens V. Er bereiste Frankreich, Spanien, Italien und – wahrscheinlich – Nordafrika. 1276 ließ er sich als Arzt in Valencia nieder. Von 1289 bis 1299 lehrte er an der medizin. Fakultät der Universität ® Montpellier.

Als Naturwissenschaftler suchte er – obgleich bewandert im antiken und arab. Schrifttum – weniger auf überkommenen Autoritäten als auf eigenen Erfahrungen und auf dem Erfahrungsschatz des einfachen Volkes aufzubauen. Er entdeckte die Giftigkeit von Kohlenmonoxid und von verwesendem Fleisch und beschäftigte sich mit der medizin. Anwendung von Alkohol. (Medizin. Schriften: “Breviarium practicae medicinae”, “Parabolae medicationis”, “Libellus de somniorum interpretatione et somnia Danielis”, “De regimine sanitatis”, “Speculum medicinalium introductionum”.) In seiner Schrift über Hygiene im Feldlager (“De regimen castra sequentium”) empfiehlt er, sumpfiges Gelände zu meiden, Exkremente, Abfall und Kadaver sorgfältig zu beseitigen Trinkwasser zu filtrieren. Seine theologischen Schriften (z.B. “De adventu Antichristi”, in welcher er die Ankunft des Antichrist für 1365 vorhersagt) brachten ihn in Konflikt mit der Inquisition. Seine Spekulationen über alchemistische Verfahrensweisen und Prozesse finden sich in einem seiner frühen Werke, dem “De secretis naturae”. Als Alchemist faszinierte ihn am meisten die Darstellung des Steins der Weisen (s. Alchemie) und setzte als erster Lackmus zur Unterscheidung von Säuren und Basen ein. Obwohl er sich mit der Schrift “Refutatio magorum” gegen Zauberei, Wahrsagerei und Geisterbeschwörung wendete, geriet er selbst in den Ruch der Zauberei und musste gewissen Thesen auf einem geheimen Konsistorium abschwören. 1305 wurden seine Bücher durch die Inquisition verboten. Ihn selbst bewahrte sein erfolgreiches ärztliches Bemühen um Papst Clemens V. vor dem Brandpfahl. Seiner unangefochtenen Kompetenz wegen wurden viele alchemistische Werke jüngerer Autoren unter seinem Namen veröffentlicht. Als Astrologe prophezeite der den Weltuntergang für 1335 oder 1345. Seine religiösen Schriften befassen sich vor allem mit Fragen der Mystik und der Apokalypse (“Expositio super Apocalypsim”). Am 6. November 1311 kam Arnaldus bei einem Schiffsuntergang vor Genua ums Leben.

(s. Alkohol, Antidotarium, Arbeitsmedizin, Berufskrankheiten, Harnbeschau, Iatromechanik, Ohrkrankheiten, Parasitenbefall, Traumbücher)

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