Artusdichtung

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Artusdichtung. Der Sagenkreis um den legendären britisch-keltischen König Artus und seine Tafelritter war der beliebteste Stoff mittelalterliche volkssprachlicher Epik. In ihm verbinden sich die Größe antiker Helden mit keltischen Vorstellungen und christlichem Gedankengut. Artus vertritt den Idealtyp vollendeten höfischen Rittertums. Von Wales, Cornwall und der Bretagne her breitete sich die Artusdichtung über Frankreich und Deutschland, letztlich über ganz Europa aus.

Dem Sagenkern zufolge wurde König Artus durch die Zauberkunst des Magiers Merlin gezeugt. Als glänzendem Heerführer gelang ihm die Einigung Britanniens und die Machtausdehnung auf das Festland (Bretagne). Sein Neffe Modred, dem er während eines Romzugs Reich und Gattin anvertraut hatte, verrät ihn und verwundet ihn im Zweikampf tödlich. Artus, seiner zaubrischen Herkunft wegen nicht fähig zu sterben, wird auf die Nebelinsel Avalon entrückt. Von dort soll er einst in Macht und Herrlichkeit in sein Reich zurückkehren. Im Laufe der Zeit trat die Figur des Artus immer mehr in den Hintergrund, wurden andere Sagenmotive (Tafelrunde, Gral, Tristan, Lancelot) sowie Märchenerzählungen mit einbezogen. Aventiure, schuldhafte Verstrickung und heroische Ruhmestat der höfischen Helden und die Feiern (hochgeziten) anlässlich deren glücklicher Rückkehr wurden in immer neuen Varianten erzählt. Die christl. Lehre hatte dabei nur einen unbedeutenden Stellenwert. Wesentlichen Anteil an der Bildung des Sagenkreises hatten der englische Historiograph Geoffrey of Monmouth (um 1100 – 1155, Verfasser der zwölfbändigen, halbfiktiven “Historia Regum Britanniae”), und Chrestien (Chretien) des Troyes (um 1140 – um 1190, “Erec et Enide”). Die bedeutendsten Vertreter der dt. Artusdichtung waren: Hartmann von Aue (“Erec”, um 1180 und “Iwein”, um 1200); Gottfried von Straßburg (“Tristan und Isolt”, nach 1200); Wolfram von Eschenbach (“Parzival”, “Titurel”, nach 1200). Nach deren Vorbild entstanden bis zum Ende des Mittelalter unzählige Artusromane, die dem Publikumsgeschmack durch fabulöse, komische und dämonische Ausschmückungen entgegenkamen (z.B. “Daniel vom blühenden Tal” des Stricker, “Das Buch der Abenteuer” von Ulrich Füetrer, Wigamur). Danach hatte sich der Artusroman offenbar überlebt, und die Dichter wandten sich anderen Stoffen zu.

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