Augsburg

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Augsburg, in Süddeutschland am Zusammenfluss von Wertach und Lech gelegen, wurde 15 v. Chr. von Drusus, dem Stiefsohn des Kaisers Augustus, unter dem Namen Augusta Vindelicorum (benannt nach dem Keltenstamm der Vindeliker) als röm. Militärstützpunkt gegründet. Nach dem Abzug der Legionäre wurde aus dem Militärlager eine röm. Zivilsiedlung. Seinen Aufschwung als Hauptstadt der röm. Provinz Raetien verdankte der Ort der verkehrsgünstigen Lage an der Kreuzung zweier überregionaler Handelstraßen: der Via Augusta, die von Oberitalien zur Donau führte und der Straße von Lyon über Bregenz und Kempten nach Freising. Im 8. Jh. wurde Augustburc Bischofssitz und Missionszentrum. 955 verteidigte Bischof Ulrich die Stadt gegen die Belagerung durch Awarenheere, die dann von Kaiser Otto I. auf dem nahen Lechfeld vernichtend geschlagen wurden. Als Dank für die Waffenhilfe erhielt Bischof Ulrich wichtige Privilegien wie die Hohe Gerichtsbarkeit das Markt- und Münzrecht sowie das Recht, die Domstadt unter Einbeziehung eines Teils der röm. Befestigung zu ummauern. Diese Privilegien, zusammen mit der günstigen Lage an Fernhandelswegen, machten Augsburg zwischen dem 10. und 13. Jh. zur süddeutschen Handelsmetropole. Eine erste Stadtrechtsverleihung erfolgte 1156 durch Kaiser Barbarossa. Um 1200 wurden Kaufmannssiedlung, ältere Vororte und Domstadt gemeinsam ummauert. Im 13. Jh. erkämpfte die Bürgerschaft ihre Unabhängigkeit von der Bischofsherrschaft, worüber ihnen König Rudolf von Habsburg 1276 eine Bestätigung in Form des großen Stadtrechtsbuchs verlieh. 1316 wurde Augsburg durch Kaiser Ludwig IV. d. Bayer zur Freien Reichsstadt erklärt. Im 15. Jh. war die Stadt mit 30.000 Einwohnern nach Köln und Nürnberg die volkreichste und bedeutendste des Reiches. Hier kehrten weltl. und geistl. Fürsten gerne ein, hielten Hof- und Reichstage ab. Reichtum und Macht Augsburgs im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit wurden durch die Kaufmanns- und Bankiersdynastien der Fugger und Welser verkörpert, die aufgrund ihrer Kapitalkraft Einfluss auf die hohe Politik nehmen konnten. Neben Antwerpen und Lissabon galt Augsburg als der bedeutendste Geldmarkt Europas.

Der Augsburger Dom geht in seinen ältesten Teilen (Krypta unter dem Westchor) auf das 9./10. Jh. zurück. Der Baukörper ist romanisch, mit gotischen An- und Umbauten des 14. Jh. 1431 fand der Dombau mit der Weihe des Ostchors seinen Abschluss. Berühmt sind die fünf Farbfenster der südl. Hochwand des Doms (“Prophetenfenster”, um 1140), die zu den ältesten figürlichen Glasmalereien in Deutschland zählen.

(s. Zirbelnuss)

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