Ava

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Ava (A. die Klausnerin, Frau A.; gest. 1127) Mutter zweier Söhne, ihrer umfassenden Bildung wegen wohl aus einer vornehmen Familie stammend. Wurde als reife Frau Klausnerin im niederösterr. Donautal (bei Melk?). Sie wandte sich als erste namentlich bekannte Dichterin mit epischen Gedichten zu Themen aus dem Neuen Testament und der Eschatologie in mhd. Sprache an die gebildete christl. Laienschaft. Ihre Dichtungen sind nur in zwei durch Interpolationen entstellten Fassungen überliefert. Sie sind in schlichter Sprache gehalten und von bernhardinischer Christusmystik beseelt. In ihrem “Leben Jesu” empfindet Ava das Leiden Christi aus mütterlicher Sicht, aus mystischer Teilhabe am Schmerz der Gottesmutter. Die Dichtung bildet zusammen mit vier anderen (“Johannes der Täufer”, “Die sieben Gnaden des Hl. Geistes”, “Der Antichrist”, “Das Jüngste Gericht”) eine planvoll konzipierte Einheit mit dem Thema “Werden, Wirken und Ende der christlichen Kirche”. Die Szene am Grab (visitatio sepulchri) aus dem “Leben Jesu” sollten großen Einfluss auf das Osterspiel haben. Für das hohe Ansehen, in dem Ava stand, sprechen die zahlreichen Nennungen ihres Todestages in österreichischen Klosterchroniken.

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