Baldachin

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Baldachin (abgeleitet von baldekin, einem kostbaren Seidenstoff aus Baldak = Bagdad). Der Name des Luxusstoffes ging über auf daraus gefertigte Gegenstände, welche zur Erhöhung des Ansehens hochbedeutende Personen oder Gegenstände verhüllte oder überdeckte: so z.B. auf Prunkdecken, auf Traghimmel bei Reliquien- oder Sakramentsumzügen, auf Prunkhimmel über Altären, Tabernakeln, Thronen hoher geistl. und weltl. Würdenträger, und solche über Prunkbetten oder Grabmälern. (Als herausragendes Beispiel sei der Altarbaldachin in der Klosterkirche Maria Laach genannt [2. Hälfte 13. Jh.], bei dem über sechseckigem Grundriss Säulen aus Kalksinter und Basaltlava eine Zwerggalerie und die bekrönende Kuppel aus geraden und geknickten Rippen tragen.)

In der bildenden Kunst – besonders der Gotik – wird das Wort für den steinernen oder hölzernen Überbau über einem Altar oder einem Grabmal sowie für ein zierendes Schirmdach über einer Statue oder einer Kanzel verwendet. Rein symbolischen Charakter haben die kuppelförmigen, türmebesetzten Baldachine, welche in der darstellenden Kunst besonders des 12. Jh. die Figur der thronenden Madonna überwölben; sie verweisen auf das himmlische Jerusalem, auf Mariae Position als Himmelskönigin (Beispiele in den Kathedralen zu Chartres, Reims, Paris).

(s.a. Ciborium)

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