Bratspieß, Drehspieß

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Bratspieß, Drehspieß (mhd. brat-spiez; lat. verus). Eisernes Gerät zum gleichmäßigen Garen von Fleisch über einem offenen Feuer. Der Form nach ein an einem Ende zugespitzter Stab (Spieß), der am anderen Ende zu einer Kurbel ausgeformt ist. Der Spieß ist beidseits des Bratgutes an senkrechten Stützen gelagert, die in verschiedenen Höhen hakenförmige Ausleger haben. In Drehung wurde er von Hand versetzt, was in herrschaftlichen Küchen Sache der Küchenjungen war. Im Spätmittelalter kamen technische Spielereien in der Form auf, dass der Spieß durch Laufräder, durch Wasserkraft, durch Gewichte oder durch die Thermik des Herdfeuers in Gang gehalten wurde. (Tretmühlen oder Laufscheiben wurden durch Hunde in Drehung versetzt; der Gewichtsantrieb funktionierte nach dem Prinzip der Räderuhr; der vom Feuer aufsteigende heiße Rauch trieb ein Windrad an. In jedem Fall wurde die Drehbewegung durch ein Winkelgetriebe auf den Spieß übertragen.)

Die Drehbewegung des Bratenstückes bewirkte eine gleichmäßige Erhitzung und hielt das austretende Fett in der Kruste fest. Ein funktionsfähiges Exemplar eines Drehspießes mit Gewichtsantrieb hat sich in Schloss Burgk (Thüringen) erhalten.

Der Drehspieß soll um die Mitte des 14. Jh. in Frankreich aufgekommen sein.

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