Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Braunfirnis (Braunmalerei, Firnisbrand). Theophilus beschreibt unter dem Titel “Quomodo denigretur cuprum” (Wie man Kupfer schwärzt) ein Verfahren zum teilweisen Vergolden von Kupfer oder von stark kupferhaltigen Bronze- und Messinglegierungen. Danach wird auf einer Kupferplatte Firnis (Leinöl) unter sanfter Erwärmung zu einer festen Schicht eingetrocknet, in die man die beabsichtigte Schrift oder Zeichnung mit dem Stichel einritzt. Anschließend wird das blanke Metall mit einer warmen Quecksilberlösung (“Quickbeize” auf Weinstein-Kochsalz-Basis) behandelt und feuervergoldet, wobei nur die mit einem dünnen Quecksilberüberzug versehenen Flächen oder -linien Gold annehmen.
Sämtliche erhaltenen Braunfirnisarbeiten entstammen der Zeit zwischen dem 11. und dem 14. Jh. Zu ihrer höchsten Blüte gelangte die Technik im 12. Jh. im Rhein-Maas-Gebiet, als herausragendes Werkbeispiel gilt der Maastrichter Servatiusschrein. Fast alle Erzeugnisse dieser kostspieligen Goldschmiedearbeiten gehörten dem sakralen Bereich an.