Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Bretagne. Im 4. – 6. Jh. ließen sich keltische Briten (Brittones, Bretonen), die von den Angelsachsen aus ihrer Heimat vertrieben worden waren, in der ehemaligen röm. Provinz Aremorica im Nordwesten Frankreichs nieder. Durch dichte Wälder von der fränkischen Bevölkerung getrennt, konnten sie Sprache und Brauchtum sowie politische Unabhängigkeit lange erhalten. Im Abwehrkampf gegen die Normannen unterstellten sie sich 826 Nominoe, dem Grafen von Vannes als ihrem Herzog. Nach dem Abtreten der Nominoedynastie traten die Grafen von Rennes in deren Nachfolge ein und wurden Vasallen der Herzöge der Normandie. 1171 kam das Herzogtum Bretagne durch Heirat an die engl. Dynastie der Angevinen, 1203 nach der Ermordung Herzog Arthurs an die frz. Dynastie der Dreux aus dem Hause der Kapetinger. Nach dem Aussterben der Dreux gelangte die bretonische Herzogswürde 1365 an die Familie Montfort. Nachdem deren letzter männlicher Erbe gestorben war, ging das Herzogtum 1488 durch Heirat an die frz. Krone.