Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Brevier (mlat. breviarium = eigtl. Gekürztes; auch Sermonarium, lat., v. sermo = Rede, Vortrag). „Breviarium“ war im Mittelalter die Bezeichnung für schriftliche Zusammenfassungen aller Art. Als Bezeichnung für eine Sammlung liturgischer Stundengebete geht der Name zurück auf den Titel „Index vel conspectus scil. breviarius“ eines stichwortartigen Verzeichnisses der zu betenden Texte. Das älteste erhaltene Brevier gilt das „Stephans-Brevier“, entstanden 1132. Vom 12. Jh. an wurde die Bezeichnung angewandt auf das Gebetbuch der Kleriker mit den vorgeschriebenen Stundengebeten bzw. das Stundengebet selber, das sich aus den frühchristlichen Gebetsübungen der Mönche und Asketen entwickelt hatte. Es enthält – dem Kirchenjahr gemäß geordnet – die für jeden Wochentag zu den festgesetzten Gebetsstunden vorgeschriebenen Gebetstexte, Bibel- und Vätertexte, Psalmen, Responsorien und Hymnen. Die „kleinen Horen“ des Tages waren kürzer als die Matutin oder die Vesper. Ursprünglich waren nur Mönche (durch die Benediktinerregel) zum Stundengebet verpflichtet; als es auch für den übrigen Klerikerstand (ab der Diakonatsweihe) verbindlich gemacht wurde, passte man es durch Textkürzungen den Gegebenheiten im Weltpriestertum an. Papst Innozenz III. erließ 1213 eine Brevierordnung, welche zur allgemeinverbindlichen Grundlage des offiziellen Breviers im Hochmittelalter und Spätmittelalter wurde und erst durch das Breviarum Romanum von 1568 abgelöst werden sollte.
(s. Stundenbuch)