Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. | Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt. |
Byzanz (ab 330 Konstantinopel). Im 7. Jh. v. Chr. soll König Byzas aus dem attischen Megara mit seinen Scharen an der Bosporusmündung gelandet sein und dort die Stadt Byzantion (= Stadt des Byzas) gegründet haben. Später wurde die Stadt von den Persern unter Dareios eingenommen, die sie 479 v. Chr. an die Spartaner verloren. Seit 201 v. Chr. mit Rom verbündet, wurde die Stadt 73 n. Chr. Bestandteil des Röm. Reiches. Kaiser Konstantin machte 326 Byzantion unter dem Namen „Nova Roma“ zur Nachfolgerin Roms, zur neuen Haupt- und Residenzstadt des Röm. Reiches. Konstantins Nachfolger benannten Nova Roma in Constantinopolis um. Unter Theodosios I. wurde das Christentum Staatsreligion (391); nach seinem Tod (395) zerfiel das Röm. Imperium in einen westl. und einen östl. Teil, Konstantinopel wurde Hauptstadt des Oströmischen (Byzantinischen) Reiches. Unter Justinian (527 – 65) erlebte Konstantinopel seine Blütezeit (Ausdehnung der Staatsgrenzen bis Nordafrika und Süditalien, Erstellung des Corpus Iuris Civilis [Codex Justinianus], Bau der Hagia Sophia). In den folgenden Jahrhunderten wurde Konstantinopel von Awaren, Slawen, Persern, Wikingern, Arabern und Seldschuken bedroht, nach dem kirchl. Bruch zwischen Rom und Konstantinopel (1054) auch durch die Horden der Kreuzfahrer. 1453 wurde die Stadt von den Osmanen erobert, deren Anführer Mehmet II. sie zu seiner Hauptstadt machte und unter Duldung der Christen zu einer türkisch-islamische Metropole ausbaute.
Die tausendjährige Geschichte der Stadt gründete in ihrer exzeptionellen Lage: geschützt durch die Wasser des Goldenen Horns und des Marmarameers; den nord-südlichen Seeweg zwischen dem Schwarzen Meer (und darüber mit Rußland und den Donauländern) und dem Mittelmeer beherrschend; genau an der Stelle, an welcher der ost-westliche Landweg zwischen Asien und Osteuropa durch die kürzeste Seepassage unterbrochen ist; in unmittelbarer Nähe der fruchtbaren Länder Anatoliens und der reichen Fischgründe des Bosporus und des Marmarameeres. So konnte die Bevölkerung der Stadt auf (geschätzte) 250.000 im 6. Jh. n. Chr. und auf beinahe eine Million im 12. Jh. anwachsen.