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Clemens V. (Bertrand de Got; um 1264 – 1314; Papst 1305 – 14). Franz. Herkunft, studierter Jurist, 1295 Bischof von Comminges, 1299 Bischof von Bordeaux. Nach dem Tode Bendedikts XI. (Juli 1304) bedurfte es eines elfmonatigen Konklaves, bis die frankreichfreundliche Partei am 5. Juni 1305 ihren Kandidaten Bertrand de Got durchbringen konnte. Clemens wurde in Lyon in Anwesenheit Philipps IV. von Frankreich geweiht und verlegte 1309 des Sitz des Papsttums nach Avignon, womit das 70-jährige “Avignoner Exil” des Papsttums begann. Er blieb zeitlebens ein willenloses Werkzeug des Königs, löste auf dessen Wunsch den Templerorden auf und überantwortete dessen leitende Persönlichkeiten der weltl. Gewalt (s. Konzilien des MA.: Konzil von Vienne, 1311/12). Im übrigen war das Pontifikat Clemens’ durch Simonie und Nepotismus sowie durch seine Hörigkeit der weltl. Macht gegenüber gekennzeichnet. Zeitgenossen des Clemens stellten fest, dass das Papsttum zu keiner Zeit so verachtet gewesen sei wie zu der seinen.