Convivium

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

convivium (lat., = Gastmahl, Tischgesellschaft; das im Wortsinn entsprechende “Gelage” geht auf einen im 14. Jh. entstandenen Ausdruck zurück, der ursprüngl für “[zum Essen und Trinken] Zusammengelegtes” stand). Der Begriff umfasst eine Vielzahl im Frühmittelalter und Hochmittelalter üblicher Formen gemeinsamen Essens und Trinkens. So kannte man weltliche convivia (c. saecularia, c. laicorum), convivia der Geistlichkeit (c. in refectorio) und von Laien und Geistlichen gemeinsam veranstaltete convivia. Gastmähler der Herrschenden (Könige, Fürsten, Prälaten) waren Teil des höfischen Zeremoniells. Sie sollten Freundschaften festigen, Bündnisse besiegeln oder einen Friedensschluss festlich bestätigen. Nicht selten waren höfische convivia geplanter oder zufälliger Anlass für Streit, Beleidigung, Ehrverletzung, Verrat, Totschlag oder Mord. Convivia der Geistlichen gab es u.a. in Form von gemeinsamen Liebesmählern im Refektorium (caritatis fratrum convivium), die an festgelegten Tagen zum Gedenken eines Stifters gefeiert wurden (“in memoriam mei debeant convivari”).

Die Zusammengeschworenen einer Gilde oder Bruderschaftließen sich beim Mahl ihre Statuten vorlesen, welche sie zur Beachtung von gegenseitigem Schutz und Beistand, zur wechselseitigen beruflichen und wirtschaftlichen Förderung und zur Einhaltung der selbstgesetzten Rechts- und Friedensordnung verpflichteten. Ritualisierte Gelage galten auch dem Totengedenken, dem Almosenspenden und der Feier der Liturgie. Den Convivien aller Stände gemeinsam war der Umstand, dass sie mitunter in Zecherei (potatio) und Trunkenheit (ebriositas) ausarteten; hierfür sprechen wiederholt geäußerte Kritik und entsprechende Verbote in Synodalbeschlüssen oder Bußbüchern. Überdies verdächtigte man die Teilnehmer der Geheimbündelei oder der Teilhabe an einer Verschwörung.

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Bestseller Nr. 4
Bestseller Nr. 5
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Volkert, Wilhelm (Autor)
3,00 EUR
Nach oben scrollen