Dietmar (Thietmar) von Merseburg

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Dietmar (Thietmar) von Merseburg (975 – 1018). Als Sohn des sächsischen Grafen Siegfried von Walbeck und seiner Frau Kunigunde, geb. Gräfin von Stade, verwandt mit vielen auch über Sachsen hinaus einflussreichen Adelsgeschlechtern. Erhielt seinen ersten Unterricht im Stift Quedlinburg, wurde mit 13 Jahren dem Magdeburger Kloster Berge übergeben und studierte ab 990 am Magdeburger Domstift. Dort wurde er Mitglied des Domkapitels. 1002 wurde er als Propst des väterlichen Familienstifts zu Walbeck bestallt. 1004 empfing er durch Erzbischof Tagino von Magdeburg im Beisein König Heinrichs II. die Priesterweihe, 1009 erhob ihn der König zum Bischof von Merseburg. In dieser Funktion war bis an sein Lebensende von Politik und weltlichen Amtsgeschäften in Anspruch genommen.

Um 1012 begann er mit der Anlage einer Chronik zur Geschichte seines Bistums, die er in die allgemeine Reichsgeschichte einfügte (“Thietmari Merseburgensis episcopi Chronicon”). Das Werk, das auf schriftlichen (v.a. “Res gestae Saxonicae”) und mündlichen Überlieferungen sowie auf eigenen Erkenntnissen beruht, ist in acht Bücher gegliedert, deren erste vier die Regierungszeit Heinrichs I., Ottos I., II. und III. behandeln. Die restlichen Bücher gehen ausführlich auf die Zeit Heinrichs II. von 1002 bis 1018 (dem Todesjahr Dietmars) ein. Die Chronik erzählt die Geschichte der liudolfingischen Könige und der Stadt Merseburg und ist überdies ein Memorialbuch für Thietmar, seine Familie und ihm verbundene Personen. Darüberhinaus bezweckte sie, die berechtigten Ansprüche des 981 von Otto III. aufgehobenen Bistums Merseburg auf Wiederherstellung zu belegen, gegen Boleslaw I. Chrobry und den “Resignationsfrieden” von Bautzen zu polemisieren, über Zeitgeschehen zu informieren und zu gottgefälligem Lebenswandel anzuhalten. Sie ist eine der bedeutendsten Quellen für die Zeitgeschichte unter der Regentschaft von Otto III. und Heinrich II., besonders für deren Ostpolitik und das deutsch-slawische Verhältnis.

Zu den Verdiensten Dietmars rechnet auch die Gründung eines Neubaus des Merseburger Doms (1015), in dem er seine letzte Ruhestätte fand.

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