Doppelstadt

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Doppelstadt. Vom 12. bis zum 14. Jh. entstanden vielerorts neben bestehenden städt. Ansiedlungen weitere und zwar derart, dass alte und neue Stadtgebiete als selbständige Gebilde voneinander getrennt blieben, und – wo ihnen vor einer Vereinigung lange genug Zeit blieb – auch eigene Ratsverfassung und eigene Ratsgremien hervorbrachten. Häufig jedoch wurden Alt- und Neustadt vereinigt, noch ehe es zu einer ausgeprägten Eigenentwicklung kommen konnte. Die Begründung von Neustädten war zunächst Sache des Stadtherren, jedoch ist in sehr vielen Fällen der Begründende urkundlich nicht vermerkt. Nicht alle Neustädte wurden planmäßig angelegt, zum Teil sind sie auch willkürlich gewachsen. In vielen Fällen entstanden Neustädte auch aus Vorstädten (forisburga), die an den wichtigsten in die Stadt führenden Fernstraßen gewachsen waren (und im Gegensatz zu den Neustädten nie eigene Ratskompetenz erlangten).

Einige wenige Beispiele für Doppelstädte und Städtekonglomerate: Braunschweig entstand nach 1300 aus der Vereinigung mehrerer Städte, die vom 11. Jh. an in der Nachbarschaft der Burg Dankwarderode entstanden waren (Alte Wiek, Altstadt, Neustadt, Hagen, Sack). In Hamburg wuchs neben der erzbischöflichen Altstadt die Neustadt des Grafen Adolf von Schaumburg (1188). In Quedlinburg entstanden neben Burg und Wik aus dem 10. Jh. im 12. Jh. die Altstadt und kurz darauf die planmäßig angelegte Neustadt. In Rostock entstanden in schneller Folge und unmittelbarer Nachbarschaft die Altstadt (1218), die Mittelstadt (1232) und die Neustadt (1252). Alt- und Neustadt können auch räumlich strikt getrennt sein, etwa durch einen Fluss (z.B. die Spree zwischen Berlin und Kölln, die Havel zwischen der Alt- und der Neustadt von Brandenburg) oder einen Steilhang (z.B. Wimpfen am Berg und Wimpfen im Tal). In Danzig bestanden im 14. Jh. fünf Städte nebeneinander: neben der Rechtstadt (von 1224) waren die Jungstadt an der Weichsel (1295), die Neustadt (1343), die Vorstadt (1360) und die Altstadt (1377) entstanden. In Kassel gab es drei Nachbarstädte (Altstadt, Neustadt und Freiheit), ebenso in Königsberg (Altstadt, Löbenicht und Kniephof).

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