Echternacher Springprozession

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Echternacher Springprozession (La Procession Dansante). Diese tänzerische Version unter den vielfältigen Formen mittelalterliche Prozessionen findet alljährlich unter großer Beteiligung von Pilgern und Zuschauern am Pfingstdienstag in der luxemburgischen Stadt Echternach im Namen des Echternacher Ortsheiligen Willibrord statt. Sie sie soll auf das Jahr 728 zurückgehen, in der heutigen Form seit dem 14. Jh. ausgeübt werden und ist erstmals für 1497 schriftlich belegt. Der Ursprung soll nach einer Meinung in einem Dankgelübde für das Erlöschen einer Viehseuche in der Karolingerzeit liegen, nach einer anderen Meinung wurde das kollektive Ritual zur Bannung von nervösen Zuckungen, Krämpfen, Epilepsie (Fallsucht) und Chorea (Veitstanz) eingeführt. Die in Fünferreihen sich an den Händen haltenden oder durch weiße Tücher in den Händen verbundenen Teilnehmer sprangen dabei nach jeweils drei Vorwärtsschritten zwei Schritte zurück; (heute wird nach einer polkaähnlichen Melodie von einem Bein auf das andere gesprungen, wobei man sich langsam vorwärts bewegt). Die ursprüngliche anomale, quasi krankhafte Fortbewegungsweise könnte ein nervöses Leiden gestisch dargestellt haben. Alte und Kranke konnten junge Personen gegen Bezahlung für sich springen lassen. Ausgangspunkt der Prozession ist der Ort Wasweiler, Ziel ist das Grab St. Willibrords in der Krypta der Echternacher Abteikirche.

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