Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Ehering (Verlobungs-, Hochzeits-, Trauring; zu mhd. e, ewe = Ehe; lat. anulus pronubus). Der Brauch verehelichter Frauen, einen Reif am Ringfinger der linken Hand zu tragen, wurde schon in der römischen Antike geübt. Er war üblicherweise aus Eisen und diente als Ausweis der ehelichen Bindung und der Zugehörigkeit zur Sippe des Gatten. Im christl. Brauchtum wurde dem Ehering seit Papst Nikolaus (um 850) sakrale Bedeutung beigemessen, als Zeichen der vor Gott gelobten lebenslangen Gattentreue („Bis dass der Tod uns scheidet“). In der folgenden Zeit wurde es üblich, dass auch der Gatte einen Ehering trug. Das gegenseitige Anstecken der Trauringe durch die Brautleute geschah mit den Worten: „Trage diesen Ring als Zeichen Deiner Treue“. Als sich im 13. Jh. die kirchliche Eheschließung durchsetzte, wurde der Ringtausch obligatorisch. Die Ringe wurden während der Trauungszeremonie vom zelebrierenden Priester gesegnet, was ihre symbolhafte Bedeutsamkeit noch einmal steigerte. Vom 15. Jh. an wurde zwischen Verlobungs- und Trauring unterschieden. Der Form nach waren es glatte oder gravierte Gold-, Silber- oder Bronzereife, nicht selten geschmückt durch Edelsteinapplikation (Rubin, Saphir, Diamant).
(s. Ehe, Eheschließung)