Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Eilmer von Malmesbury (Elmer, Eilmerus; ~980 – ~1070). Mönch der Benediktinerabtei Malmesbury (in SW-England, am Oberlauf des Avon), bekannt durch seine Erwähnung als Flugpionier in der “Gesta regum Anglorum” seines späteren Mitbruders, des Historiografen William. Darin wird für das Jahr 1010 nach Augenzeugen berichtet, wie Eilmar – mit Flügeln an Armen und Beinen versehen – von einem hohen Turm sprang, ca. zweihundert Meter segelte und sich dann bei einer unsanften Landung beide Beine brach. Eilmar hatte zuvor die Flugbewegungen von Dohlen beobachtet und wollte die Luftströmung nach ihrem Vorbild zum Gleitflug nutzen. Einzelheiten über Material und Fertigung seiner Flügel sind nicht überliefert. Weitere Flugversuche wurden durch seinen Abt strikt untersagt. Eilmar hatte geplant, beim nächsten Versuch das Flugverhalten durch ein Federheck (tail) zu stabilisieren. Eilmar muss ein hohes Alter erreicht haben, da er sich rühmen konnte, den Halleyschen Kometen (Umlaufzeit 75 – 77 Jahre) zweimal gesehen zu haben.