Electuarium

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Electuarium (lat., v. grch. ekleikton = das Aufzuleckende; die Bezeichnung ist nicht eindeutig, da sie auch auf andere Zubereitungsformen – etwa Latwerge – angewandt wurde). Leckmittel war eine der im Mittelalter am weitesten verbreiteten Arzneimittelformen, gekennzeichnet durch pastose Konsistenz und den Zusatz von Geschmacks-Korrigentien – zumeist Honig – , um den unangenehmen Geschmack der beigemengten Arzneidrogen zu überdecken.

Lecksäfte fanden schon in der heilkundlichen Literatur der Antike Erwähnung, wo sie als Gegengifte, als Laxantien und als Heilmittel gegen epidemische Krankheiten bezeichnet wurden.

Rezeptiert finden sich Electuarien u.a. im “Lorscher Arzneibuch” (8. Jh.), in Avicennas “Canon medicinae” (11. Jh.), im “Antidotarium Nicolai” (12. Jh.), bei Hildegard von Bingen (12. Jh.) und in dem “Compendium aromatiorum” des Saladin Ferro von Ascoli (15. Jh.).

Als Beispiel für ein sämiges Leckmittel sei das sog. Diaspolis aus dem Lorscher Arzneibuch genannt, das gegen Verdauungsprobleme und Erkältungskrankheiten gegeben wurde; es bestand aus in altem Wein eingelegten Datteln, geröstetem Kümmel, Ingwerpulver, grünem Pfeffer, Natron, Honig und Essig.

Hidegard von Bingen verschrieb gegen Herzbeschwerden und Atemnot ein Electuarium Galangae (Galgant-Leckmittel) bestehend aus: Galgantwurzel, Dostenkraut, Selleriesamen, Pfefferfrüchten, und Honig.

Das kostspielige Allheilmittel Theriak war in Form eines Electuariums zubereitet, wobei man besonderen Wert auf die Qualität des verwendetehn Honigs gelegt hat.

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