Erasmus (v. grch. erasmios = liebenswürdig; E. von Antiochia, auch Herasmus, Rasmus, Elmo, Ermo, Elmar; hl.; um 240 – 303). Der Legende nach war E. Bischof von Antiochia in der röm. Provinz Syria (heute Antakya in der Türkei), wo er durch Wundertaten und sein liebenswürdiges Wesen viele Tausende zum Christentum bekehrte. Während der Christenverfolgung unter Kaiser Diocletian verbarg er sich im Libanon-Gebirge, wo er jahrelang von Raben mit Nahrung versorgt wurde. Auf Geheiß eines Engels kehrte er nach Antiochia zurück, wo er vor Gericht gestellt und wegen seiner Weigerung, ein Götzenbild anzubeten, eingekerkert und gemartert wurde, und zuletzt den Märtyrertod durch Ausdärmen mittels einer Seil- oder Ankerwinde erlitt. Schon 450 wurde er im Martyrologium des Hieronymus aufgeführt, seine Gebeine gelangten im 9. Jh. nach Italien (Gaëta, Rom, Gubbio, Neapel), zur gleichen Zeit und im 11. Jh. entstanden die ersten seiner legendären Lebensbeschreibungen. Seit dem 14. Jh. wurde E. als einer der 14 Nothelfer verehrt. Gedenktag ist der 2. Juni; in bildl. Darstellungen erscheint er im Bischofsornat mit Mitra und Krummstab, attributiv ist ihm eine Seilwinde mit dem aufgewundenen Gedärm beigegeben. Er wird als Patron der Seeleute, Seiler und Drechsler verehrt und als Helfer bei Magen-Darm-Beschwerden und bei Geburten angerufen. Einer Bauernregel nach folgt auf Gewitter am Rasmustag ein trüber Sommer.
(s. Elmsfeuer, Nothelfer)