Erlöserorden

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Erlöserorden (OSST = Ordo Sanctissimae Trinitatis, Orden der Heiligsten Dreifaltigkeit). Am Ende des 12. Jh. entstanden Ritterorden mit der vorrangigen Zielsetzung, christl. Gefangene aus islamischer Gefangenschaft freizukaufen. Die Mitglieder verpflichteten sich sowohl zur Versorgung kranker Armer als auch zur Sammlung von Spenden in der ganzen Christenheit, die ausschließlich als Lösegelder verwendet werden sollten. Neben den drei traditionellen Mönchsgelübden legten die Ritter der Erlöserorden ein weiteres ab, in welchem sie sich verpflichteten, mit der eigenen Freiheit für die eines Gefangenen einzustehen, sollte das Lösegeld nicht ausreichen. Der Provenzale Johann von Matha (hl.; um 1160-1230) gründete in diesem Sinne – zusammen mit den Einsiedler Felix von Valois – den “Ordo Sanctissimae Trinitatis redemptionis captivorum” (“Trinitarierorden”), dessen Regel 1198 von Innozenz III. bestätigt wurde. Der Orden verbreitete sich rasch in Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland und Polen, war aber auch in nichtchristlichen Ländern (z.B. in Nordafrika) präsent.

Um 1220 gründete der aus dem Languedoc stammende Petrus Nolaskus (Pedro de Nolaco, hl.; um 1189-1256) den “Ordo Beatae Mariae Virginis de mercede redemptionis captivorum” (Orden der seligen Jungfrau Maria von der Bermherzigkeitzur Erlösung der Gefangenen; “Mercedarierorden”, OdeM), um Christen aus maurischer Gefangenschaft freizukaufen. Der Mercedarierorden war v a. in Spanien verbreitet, ursprünglich als Ritterorden Laien und Klerikern zugänglich und nach der Augustinusregel verfasst. Im 14. Jh. verlor er den Charakter eines Ritterordens und wurde den Bettelorden angeglichen.

Mercedarier und Trinitarier sollen 900.000 bzw. 70.000 Gefangene losgekauft haben.

(s. Kriegsgefangene, Loskauf)

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