Fasan

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Fasan (Edel-, Jagd-, Kupferfasan; ahd. fesihuon; mhd. fasan, vasant, walthan; lat. Gallus silvestris (Albertus Magnus), Gallus silvester (Konrad v. Megenberg); zool. Phasianus colchicus [phasianus [weil er nach der grch. Argonautensage am Fluss Phasis verbreitet war]). Der in Mittel- und Ostasien beheimatete Hühnervogel wurde schon in der Antike zur Zeit des Perikles in Griechenland und zur Kaiserzeit im Röm. Reich als Zuchtgeflügel für üppige Gelage und als Ziervogel gehalten. Im Frühmittelalter hat es Fasanenzucht an den Pfalzhöfen Karls d. Gr. und in Klöstern (wohl für die Bewirtung hoher Gäste) gegeben. Kurz nach 1100 wurde der Fasan in England erstmals urkundlich als Jagdwild erwähnt. Zur Auswilderung in Deutschland ist es im 12./13. Jh. zuerst im Rheinland gekommen, möglicherweise durch heimgekehrte Kreuzfahrer, die im Morgenland die Beizjagd auf Fasanen kennengelernt hatten.

Fasane leben als Standvögel und können besser laufen als fliegen. Der Fasanenhahn ist mit 70 bis 90 cm (davon entfällt fast die Hälfte auf den Schwanz) größer als das Weibchen (50 bis 70 cm); er fällt auf durch fast nackte rote Hautstellen an den Kopfseiten (“Rosen”), die sich während der Balzzeit durch Schwellkörper vergrößern, durch Federbüschel (“Ohren”) am Hinterkopf, durch einen langen, hinten stark verjüngten Schwanz und durch ein metallisch-grün schimmerndes Prachtgefieder am Hals. Die Henne trägt ein schlichtes, braunes Federkleid mit schwarzen Flecken, das ihm ausgezeichnete Tarnung verleiht. Ihr Schwanz ist wesentlich kürzer als der des Hahns.

Spätestens im Spätmittelalter entstanden an den Adelshöfen Fasanerien, in denen die Vögel entweder in Käfigen (“zahme Fasanerie”) oder in Freigehegen (“wilde Fasanerie”) gehalten wurden. Fasanenfleisch und -eier wurden als wohlschmeckende und bekömmliche Bereicherung der Tafel geschätzt.

In der Volksmedizin galt das Fleisch als Heilmittel gegen Schwindsucht, Fasanengalle sollte das Auge schärfen, Fasanenfett Gebärmutterleiden kurieren, Fasanenblut Gift unschädlich machen.

Als Flugwild war der Fasan der Hohen Jagd des Landesherren vorbehalten und wurde vornehmlich mit Beizvögeln bejagt.

Fasanen-Schwanzfedern waren als Hut- oder Helmschmuck begehrt. Sie sitzen eher lose am Körper und können einem Fressfeind als Teilbeute im Maul bleiben.

(s. jagdbare Tiere, Schaugerichte)

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