Federzugsuhr

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Federzugsuhr In der ersten Hälfte des 15. Jh. kam, wahrscheinlich von der Schloss- und Waffentechnik her, die Zugfeder als Uhrenantrieb auf, die den Bau kleinerer und von einem festen Standpunkt unabhängiger Uhren erlaubte. Der Federantrieb bestand aus einem schmalen, spiralig aufgerollten Stahlband, dessen eines Ende am Federhaus, dessen anderes an dem im Federhaus drehbar gelagerten Federkern verankert war. Beim Aufziehen wurde die Feder durch Drehen des Federkerns auf diesem aufgewunden, beim Ablauf gab die Feder die gespeicherte Energie an das Uhrwerk ab. Da nun aber eine Feder um so kräftiger wirkt, je stärker sie gespannt ist, müsste das Werk anfänglich schneller, nach und nach aber immer langsamer ablaufen. Um dieser nachlasenden Ganggeschwindigkeit abzuhelfen, ersann ein findiger Uhrmacher im 15. Jh. ein Übersetzungssystem, bestehend aus dem drehbaren Federhaus (der „Trommel“) und der „Schnecke“, mittels welcher der Zeiger bewegt wurde. Die Schnecke war ein kegelförmiger Körper, dessen Oberfläche mit schraubenförmigen Windungen versehen ist. Trommel und Schnecke sind achsenparallel nebeneinander angeordnet und durch eine Schnur, eine Darmsaite oder Kette miteinander verbunden. Deren eines Ende ist am oberen Teil der Trommel, das andere Ende am unteren Teil der Schnecke, dort wo ihr Durchmesser am größten ist, befestigt. Beim Aufziehen der Feder wird die Schnur von der Trommel abgewickelt und gleichzeitig auf die Windungen der Schnecke von unten nach oben aufgespult. Beim Ablaufen des Werks wird umgekehrt die Schnur auf die sich drehende Trommel auf-und von der Schnecke von oben nach unten abgewickelt. Der nachlassenden Zugkraft der Feder im Trommelgehäuse steht dabei ein kontinuierlich länger werdender Hebelarm an der Schnecke gegenüber, was eine weitgehende Gangkonstanz zur Folge hat. Die Gangregelung alter Federzuguhren erfolgte mittels der bewährten Spindelhemmung (s. Räderuhr)

Der unschätzbare Vorteil der Federuhr war, dass sie tragbar und unabhängig von Zuggewichten war und somit auch auf Schiffen verwendet werden konnte, sowie, dass sie bald schon so klein gebaut wurde, dass man sie in der Hosentasche mit sich führen konnte („Sackuhr“).

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Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
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