Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Fenster gotischer Kirchen. Die Technik der gotischen Architektur ermöglichte, die Wände des Kirchenschiffs weitgehend zugunsten großflächiger Fenster aufzulösen. Dadurch wurde die Wandmalerei verdrängt und durch farbig leuchtende Fensterbilder ersetzt. Diese Entwicklung führte in der Hochgotik zu einer regelrechten „Lichtarchitektur“. Häufig wurde dem Fenster außen ein steinernes Stabwerk vorgelagert, dessen Pfosten durch Spitzbögen miteinander verbunden waren, die ihrerseits durch den abschließenden Fensterbogen umfasst wurden. Das Feld des Fensterbogens war durch ein filigranes steinernes Maßwerk ausgesponnen. Das Größenverhältnis von Fensterfläche zur Grundfläche änderte sich durch das Ausmagern der Wandflächen dramatisch: betrug es in romanischen Kirchen durchschnittlich etwa 1 : 10, so verhält es sich in hochgotischen Kathedralen 1 : 6,5 (Kölner Dom).
Da die verbleiten Fenster hohen statischen Belastungen (Eigengewicht, Winddruck) standzuhalten hatten, unterteilte man sie in Felder, die jeweils von im Mauerwerk verankerten Eisenschienen (Windeisen) getragen wurden.
(s. Fensterrose, Lichtmetaphysik, Radfenster, Rosette)