Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Folz, Hans (auch Volz; „Hanns von Wurmß barwirer”; um 1440 – 1513). Aus Worms gebürtiger Nürnberger Meistersinger, Verfasser lehrhafter Spruchdichtung und derber Fasnachtsspiele sowie Wundarzt und Schriftsteller. hat wahrscheinlich die Stadtschule in Worms besucht und dort auch Lateinkenntnisse erworben. Nach seiner Ausbildung als Barbier und Wundarzt ging er auf Gesellenwanderung, die ihn nach Spanien und nach Augsburg führte. Am 1. Nov. 1459 erlangte er unter Nachweis eines Mindestvermögens von 100 Gulden Nürnberger Bürgerrecht, spätestens 1486 den Meistertitel und war seitdem geschworener Meister der Barbiere und Wundärzte, d.h. er übte die Aufsicht über alle Meister seines Gewerbes aus. Folz hatte eine für Handwerker seiner Zeit außergewöhnliche Bildung und hatte sich autodidaktisch auch Kenntnisse der medizin. Wissenschaft angeeignet. Er war zweimal verheiratet und ist als Insasse des Klosterhofs der Heilsbronner Zisterzienser in Nürnberg gestorben. Von seinem Werk als Dichter sind 83 Meisterlieder, 12 Fasnachtsspiele und 48 Reimpaarsprüche erhalten, die er mittels einer eigenen Druck-Offizin selbst verlegt hat. Aus Folzens Feder stammen auch eine Polemik gegen marktschreierische Quacksalber, ein gereimtes Pestregimen, ein „Konfektbüchlein“, ein „Branntweintraktat“ und eine Schrift über Badekuren und Thermalbäder („Bäderbüchlein“). Die 16 ihm zugeschriebenen Töne (s. Ton (Mus.) waren den Meistersingern bekannt als Abenteuerweise, Baumton, Blutton, Chorweise, Feielweise usf.