Frankreich

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Frankreich (la France). Das Frankenreich wurde nach dem Tod Karls d. Gr. mehrfach geteilt (843, 870, 880), durch den Teilungsvertrag von 887 endgültig aufgelöst und in ein Westfränkisches Reich (Frankreich), ein Ostfränkisches Reich (Deutschland) sowie Burgund und Italien zergliedert. Die königliche Autorität in Frankreich wurde zunächst aufgrund der Normanneneinfälle im Norden und Westen sowie der Raubzüge der Sarazenen im Süden und nicht zuletzt durch die separatistischen Tendenzen der Feudalherren stark geschwächt. Nach dem Tod des letzten Karolingers Ludwig V. (987) wählte ein Gremium von Adligen und hohen Geistlichen Hugo Capet, den Herzog von Franzien, zum König. Hugo sicherte seiner Familie die Erblichkeit der Krone und ließ seinen Sohn Robert zum Mitregenten wählen. Die Königsmacht der Kapetinger blieb bis zum 12. Jh. gering, sie mussten sogar die Krongüter zwischen Paris und Orleans gegen aufsässige Lehnsleute verteidigen. Im 12. Jh. konnten sie ihre Macht mit Hilfe der Kirche und der mächtig gewordenen Städte vergrößern, unbotmäßige Vasallen unterwerfen und darangehen, eine zentrale Verwaltung aufzubauen. Im Gefolge der Kreuzzüge und der Kämpfe gegen England (Heinrich I.) und Deutschland (Heinrich V.) entwickelte sich ein frz. Nationalbewusstsein, wurde das frz. Königsbanner (Oriflamme) gestiftet (1124). Ihren Höhepunkt an Ansehen und Macht erreichte die frz. Monarchie unter Ludwig IX. dem Heiligen (1214 – 70., König 1226 – 70), in dessen Regierungszeit die Leibeigenschaft stark zurückging, eine universitär gebildete Beamtenschaft die Verwaltung bestimmte und der Adel, dessen Reichtum infolge sozioökonomischer Veränderungen zurückgegangen war, wieder fester in den Königsdienst eingebunden wurde. Nach dem Aussterben der Kapetinger in der männlichen Linie (1328) trat mit Philipp VI. das Haus Valois in die Thronfolge ein, gegen den Eduard III. von England mit eigenen Thronansprüchen antrat, was zum Ausbruch des Hundertjährigen Krieges (1337 – 1453) zwischen England und Frankreich führte. Während des mit wechselnden, überwiegend englischen Erfolgen geführten Krieges wurde das Land zusätzlich von der Pest (1348), von Adelsaufständen und Bürgerkriegen heimgesucht. Erst der Sieg von Orleans durch Jeanne d’Arc (1429) brachte die Wende zugunsten Frankreichs. Mit der Einnahme von Bordeaux (1453) endete der Krieg ohne förmlichen Friedensschluss. Die Engländer hatten Frankreich – mit Ausnahme von Calais – geräumt. Am Ende des Mittelalter stellte Frankreich einen von der Krone und ihren Beamten zentral geleiteten Nationalstaat dar, mit geregeltem Steuerwesen und einer auf Garnisonen im ganzen Land verteilten Armee.

Auf den Gebieten von Baukunst, Musik, volkssprachlicher Dichtung, scholastischer Gelehrsamkeit, höfischer Lebensweise und monastischer Reformbestrebungen sind besonders im 12. und 13. Jh. entscheidende Impulse von Frankreich ausgegangen.

(s. Normandie)

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