Fratres conscripti

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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fratres conscripti (mlat., = eingeschriebene Brüder). So nannte man Hochgestellte Laien und Weltgeistliche, die einer Klostergemeinschaft angeschlossen waren, ohne selbst Mönch geworden zu sein. Sie durften die Klausur gemäß der Benediktregel nicht betreten; das Verbot wurde zu gewissen Anlässen umgangen, indem man sie in Mönchskutten steckte. So verkleidet nahmen sie an klösterlichen Feiern teil und verliehen diesen durch ihre Anwesenheit und durch reiche Zuwendungen festlichen Glanz und weltliche Geselligkeit. In St. Gallen beispielsweise ließ Bischof Salomo III. seine fratres conscripti an jedem Monatsersten im Kloster ein “Liebesmahl” ausrichten, bei dem Spaßmacher und Musikanten auftraten, Wild, edles Geflügel und andere unklösterliche Genüsse genossen wurden. Ähnliche Gelage, die stets auch Anlass zu ausgiebiger Zecherei waren, veranstalteten Bischof Konrad von Konstanz (934 – 976) und sein Zeitgenosse Bischof Ulrich von Augsburg dreimal im Jahr. Gegen die Einrichtung der fratres conscripti schritten Klosterreformer, wie etwa Nortpert von Stablo in St. Gallen, energisch ein (1034).

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