Frau Welt

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Frau Welt (mhd. Vro werlt). Allegorie der Diesseitigkeit, der Vergänglichkeit, der Vanitas. Dargestellt als verführerisch schöne Dame, als minnigliche Herrin, in deren Dienst zu treten irdisches Glück verspricht, letztendlich jedoch nur in Sünde und Schuld führt. Konrad von Würzburg lässt in seiner Novelle “Der Welt Lohn” Frau Welt als herrliche Dame auftreten, die gekommen ist, um ihrem Diener seinen Lohn zu offenbaren; sie wendet ihm den Rücken zu, der von eklem Gewürm strotzt und mit abstoßenden Geschwüren und Verwesung schreckt. Bei diesem Anblick schwört der Held seiner Herrin ab und gelobt eine Kreuzfahrt, um Gottes Gnade wieder zu erlangen. – Eine bildliche Darstellung des Motivs findet sich an der rechten Seite des Südportals des Wormser Doms: ein Ritter kniet, geblendet von ihrer äußeren Erscheinung, vor der Frau Welt, deren Rücken dem, der hinter die Dinge zu sehen weiß, ihre hässliche Seite enthüllt. – Das männliche Pendant der “Frau Welt” ist der “Fürst der Welt” (princeps mundi), die Verkörpereung des Bösen (wohl nach Joh. 14,30 “… denn es kommt der Herrscher der Welt …”).

Nach oben scrollen