Freiberg (Sachsen)

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Freiberg (am Nordrand des östl. Erzgebirges, etwa auf halbem Wege zwischen Chemnitz und Dresden gelegen). Die älteste Siedlung an diesem Ort war das um 1160 gegründete Christianedorph. 1168 wurden hier Silberadern entdeckt, zu deren Ausbeutung Markgraf Otto der Reiche von Meißen sich von Kaiser Friedrich I. das Bergregal verleihen ließ und unter Zusage bedeutender Privilegien Harzer Bergleute ansässig machte. Im Schutz einer von Otto 1171 eigens dazu erbauten Burg entstanden drei Bergmannssiedlungen, die – wohl um die Arbeitskräfte zu halten – bereits 1186 als “civitas Saxonum” zur Stadt erhoben und zusammen mit Christiansdorf gemeinsam umwehrt wurden. 1218 erscheint in Urkunden erstmals der Name Friberck. 1224 zählte die Stadt mit 5.500 Einwohnern zu den größeren Städten der Zeit; sie besaß ein von reichen Stiftungen getragenes Spital, fünf Kirchen, vier Marktplätze und war von einem Mauerring mit 34 Türmen umgeben. 1240 wird erstmals die Freiburger Münze erwähnt. Der Markgraf von Meißen zählte durch den Silberzehnten und durch die Gebühren der Freiberger Münze bald zu den reichsten Männern in Mitteleuropa. Der Freiburger Bergschöppenstuhl sprach seit 1256 “Vribergisch Bergk-Recht”, das auch für weit entfernte Bergorte – etwa in Norwegen oder auf dem Balkan – maßgeblich wurde. Seit 1296 wurde das Freiberger Stadt- und Bergrecht schriftlich niedergelegt. Nach der Blütezeit der Stadt im 13. Jh., während der man ergiebige oberflächennahe Lager ausbeuten konnte, erfolgte im 14. Jh., als die in die Tiefe getriebenen Schächte voll Wasser liefen, der Niedergang. Die Bergherren verarmten und mussten ihre Rechte mit dem Markgrafen teilen. Dieser machte öffentliche Mittel frei, um die notleidenden Gruben zu sanieren. Nunmehr wurden vermehrt auch andere Erze (Eisen, Zinn, Wismut) gewonnen. Im 14. Jh. schlossen sich die Bergleute zu einer “Bruderschaft” zur Pflege religiöser und sozialer Belange zusammen. Die Bruderschaften der Haspelknechte, Häuer und Schmelzer bildeten eine eigene “Knappschaft”, ihre Arbeitgeber, die Inhaber der Grubenanteile (s. Kuxe) vereinigten sich in einer “Gewerkschaft”. 1484 ereignete sich ein verheerender Stadtbrand, dem der größte Teil der Bausubstanz zum Opfer fiel. Der heutige Altbaubestand stammt im wesentlichen aus der darauffolgenden Aufbauperiode.

An mittelalterliche Bauten sind erhalten: der Dom (12. – 16. Jh., spätgot. Halle mit Resten des roman. Vorgängerrbaus; Goldene Pforte [um 1230]); die Pfarrkirche St. Nikolai (dreischiffige spätgot. Halle über einem Vorgängerbau des 12. Jh.); die Pfarrkirche St. Petri (dreischiffige spätgot. Halle, erbaut unter Nutzung eines got. Vorgängerbaus); das spätgot. Rathaus.

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