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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Fulrad (Folrad; um 700 – 784). Wahrscheinlich aus einer an Mosel und Saar begüterten Familie stammend, im August 750 als Abt von St. Denis, 768 erstmals als Capellanus und Archipresbyter am Hofe Pippins beurkundet. Er dient dem fränk. Herrscherhaus auch unter Karl d. Gr. als Ratgeber, Diplomat und Repräsentant, besonders gegenüber der röm. Kurie, die ihn als “filius Deo amabilis” mit herausragenden Vorrechten ausstattete. Die Geschichtswissenschaft sieht in ihm den eigentlichen Architekten der Verbindung zwischen fränk. Königtum und röm. Papsttum, den ersten nichtfürstlichen deutschen Staatsamnn. Seinen ererbten und erworbenen bedeutenden Grundbesitz im Elsaß, den er Zeit Lebens selbst verwaltet hatte, vermachte er testamentarisch seinem Kloster St. Denis. Beigesetzt in Fulradocella (Leberau/Elsaß) wurde er im Volk als Heiliger verehrt. Seine Grabschrift hat der Angelsachse Alkuin verfasst, der ihn schon in einem Gedicht über seine fränkischen Freunde als “summus pater” des Frankenreichs gefeiert hatte.
