Gähnen

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Gähnen (mhd. ginen, genen, ginnen = das Maul, den Mund aufsperren, gähnen; lat. oscitare). Bei Primaten und vielen anderen Wirbeltieren auftretendes unwillkürliches Verhalten, bei dem bei weit geöffnetem Mund langsam und tief eingatmet und nach sekundenlangem Luftanhalten mit dem Schließen des Mundes ausgeatmet wird. Das Gähnen wird häufig von Geräusch-Äußerungen sowie von Dehn- und Streckbewegungen begleitet. Es gilt als Zeichen der Müdigkeit oder Langeweile und kann Anwesende zum Mitgähnen anregen. Über die physiologische und/oder psychologische Funktion des Gähnens gibt es keine gesicherten Erkenntnisse.

Im Mittelalter hat man befürchtet, dass beim Gähnen Dämonen – in Gestalt von Mücken oder Fliegen – durch den weit aufgerissenen Mund in den Körper eindringen, ihn “besessen” machen könnten, und hielt deswegen die Hand vor oder bekreuzigte sich anschließend über den Lippen. Eine andere Erklärung für das Vorhalten der Hand beim Gähnen dürfte in der Absicht zu suchen sein, seine Nachbarn nicht durch – den damals wohl obligatorischen – üblen Mundgeruch zu belästigen. Der Aberglaube, dass beim Gähnen Gefahr im Verzug sei, dürfte von der Erfahrung gekommen sein, dass man in ängstlicher Gemütslage häufiger gähnt als in entspannter.

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