Galgant

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Galgant (mhd. galgan; mlat. galanga v. chin. liang-kiang; botan. Alpina officinarum; echter oder kleiner G., Galgantwurzel). Eine in Südostasien beheimatete mehrjährige, krautige Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse. Der waagrecht wachsende Wurzelstock (das Rhizom) ist nach etwa zehn Jahren erntereif. In ihm befinden sich die Wirkstoffe der Pflanze, darunter ätherische Öle, die ihm einen scharfen Geschmack verleihen (Gingerol, Flavonoide, Gerbstoffe). Das würzige Aroma regt die Verdauung an, medizinisch wirkt Galgant krampflösend und entzündungswidrig.

Gehandelt wurden getrocknete Wurzelstücke. Diese sind im 9. Jh. durch den Fernhandel nach Europa gekommen und wurden aufgrund ihres hohen Preises zunächst nur als Arzneimittel, später auch als Speisegewürz verwendet.

Zur Verbreitung der Heilpflanze haben die Übersetzungen von Schriften arabischer Ärzte entscheidend beigetragen.

In der Klostermedizin wurde G. als wärmend und trocknend eingestuft.

Odo Magdunensis (~840 – ~1100) gibt in seinem “Macer floridus” folgende Heilanzeigen: Magenentzündung, Bauchschmerzen, Darmblähung und Verdauungsschwäche. Außerdem verbessere er den Mundgeruch, “vermehrt … die Liebeskraft und macht die Nieren warm”.

Hildegard v.Bingen (12. Jh.) verordnet G. bei Fieber, Herzschwäche. Lungenschmerzen, gegen “üble Säfte in den Eingeweiden” und gegen Nasen-Rachen-Katarrh.

Der mittelalterliche Volksmedizin war G. als Liebeszaubermittel bekannt. Man verspeiste die Wurzel, verwendete sie als Räucherwerk oder legte sie auf die Genitalien, um die sexuelle Leistungsfähigkeit zu steigern.

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