geblümter Stil (mhd. blüemen = mit Blumen schmücken). Metaphernreiche, manieristische Stilform mittelalterliche Autoren, die durch Wortspiele, rhetorische Wendungen und “dunkle”, verschleierte Wortbildungen gekennzeichnet ist. Der geblümte Stil trat erstmals in der späten Dichtung Wolframs v. Eschenbach auf und findet sich bei Konrad v. Würzburg, Heinrich v. Meißen (Frauenlob) und Heinrich v. Mügeln. Als Stilbeispiel folgt der Anfang der “Klage um Konrad von Würzburg” von Frauenlob, der “im zarten Ton” (s. Meistersang, Ton (Mus.)]) vorgetragen werden sollte:
Geviolierte blüete kunst,
dins brunnens dunst
unt din geroeset flammenriche brunst
diu hate wurzelhaftez obez.
gewidemet in dem buome künste riches lobes
hielt wipfels gunst
sin list, durchliljet kurc. ….
Veilchengeschmückte Blüte, Kunst,
deines Brunnens Hauch
und dein rosenfarbenes, flammenreiches Feuer,
das wurzelechte Frucht trug.
Ihm galt im Baum des künstereichen Lobs,
des Wipfels Gunst,
seinem auserlesnen, lilienreinen Geist.)