Geschlechtertürme

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Geschlechtertürme finden sich nördlich der Alpen nur in Regensburg, Trier (“Frankenturm”), Nürnberg (“Nassauer Haus”), Konstanz (“Haus zum goldenen Löwen”) und Basel. Es sind bis zu 50 m hohe wehrhafte Bauten über annähernd quadratischem Grundriss, meist neben einem palastartigen Wohnbau gelegen. Die lichte Weite solcher Türme betrug zwischen 6 x 6 bis über 9 x 10 m. Betreten wurden sie über einen engen und niedrigen Eingang im 1. oder 2. Obergeschoss, der meist nur über eine einziehbare Leiter oder Holztreppe erreichbar war. Sie entstanden im 11. – 14. Jh., als sich zunächst mächtige Adels- und Ministerialengeschlechter, später auch vermögende Kaufmannsfamilien in der Nähe bischöflicher oder reichsstädtischer Residenzen ansiedelten und der räumlichen Enge wegen, sowie zur Erhöhung der Sicherheit und des Ansehens turmartig in die Höhe bauten. Der “Baumburger Turm” in Regensburg misst bei sieben Geschossen 28 m. Höchster der Regensburger Geschlechtertürme ist der “Goldene Turm” mit 42 m Höhe. In Nürnberg wurden 1430 65 derartiger Wohntürme gezählt. – Als Vorbilder dürften die Stadtburgen in Florenz, San Gimignano, Siena, Bologna oder Verona gedient haben.

(s.a. Patrizierhäuser, Wohntürme)

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