Goslar

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Goslar. In einem Taleinschnitt des Flüsschens Gose am steil abfallenden Nordrand des Harzes bestand schon zu karolingischer und ottonischer Zeit eine Siedlung. Hier gründete Heinrich I. 922 einen Marktort (vicus, erste urkundliche Erwähnung 979), in deren Nähe um 1005 Heinrich II. die Königspfalz von Werla verlegte. 1009 begann mit der ersten Reichssynode unter Heinrich II. Goslars wichtige Periode als einer der zentralen Plätze des Heiligen Römischen Reiches unter den Saliern. Diese erste Pfalz zu Goslar fiel wahrscheinlich einem Brand zum Opfer und wurde 1038 unter Kaiser Konrad II. an der heutigen Stelle neu errichtet. Heinrich III. und IV. bauten die Pfalz zum “clarissimum regni domicilium” aus und errichteten das kaiserliche Stift St. Simon und Juda, das in der Folgezeit zu einer wichtigen Bildungsstätte des Reichsepikopats wurde.

Der Markt Goslar gewann aufgrund der im nahen Rammelsberg entdeckten Erzminen (Kupfer, Silber, Blei, Zink) rasch an Bedeutung (Widukind von Corvey hatte 968 in seiner “Res gestae Saxonicae” erstmals den Bergbau im Rammelsberg erwähnt: Otto d. Gr. habe “im Sachsenland Silberadern eröffnet”); es wurden Bergmannen sesshaft gemacht, und für diese neue Wohnquartiere mit eigenen Pfarreien eingerichtet.

1131 erhob Kaiser Lothar von Supplinburg Goslar zur Stadt (civitas). Das Stadtrecht von Goslar, Vorbild vieler Stadtrechte im fränk.-thüringischen Raum, wurde 1219 während des letzten Reichstages zu Goslar durch Friedrich II. bestätigt. Der Reichtum weckte die Begehrlichkeit der Mächtigen, und so wechselte die Stadtherrschaft – und damit der Bergzehnt – mehrere Male, bis sie 1235 in die Hände der Braunschweiger Herzöge gelangte. Seit 1267/68 gehörte Goslar der Hanse an, 1290 erlangte der Rat die Vogteirechte über die Stadt und die Reichsfreiheit, welche 1340 von Kaiser Ludwig dem Bayern bestätigt wurde. 1359 erwarb der städt. Rat pfandweise den Bergzehnten von den Herzögen von Braunschweig-Wolfenbüttel. Um 1360 kam die Erzförderung im Rammelsberg durch Absaufen der Baue zum Erliegen; sie wurde erst um 1450 mit Hilfe neuerer Techniken der Wasserlösung wiederbelebt, wodurch ein zweiter Höhepunkt der Stadtentwicklung ermöglicht wurde. Um 1500 waren 19 Gruben und 26 Hütten in Betrieb. Nunmehr begann man, den Wasserreichtum der Gegend in Wasserkünsten zur Wasserlösung und Erzförderung zu nutzen. (Laut FAZ vom 2.8.2010 bestanden im Harz “mehr als 120 Stauteiche, 500 km Gräben, 18 km hölzerne Wasserrinnen und 30 km unterirdische Wasserläufe”. Das aus den Gruben geförderte Wasser wurde den Stauteichen zugeführt und lieferte Antriebsenergie für die Förderanlagen der Bergwerke, s. Wasserkünste.)

An mittelalterliche Bauten der Stadt Goslar sind zu nennen: die roman. Kaiserpfalz (11./12. Jh., einer der ältesten erhaltenen dt. Profanbauten, mit der doppelgeschossigen Ulrichskapelle), das Rathaus (12. – 16. Jh., mit Huldigungssaal), alte Stadttürme (z.B. der Zwinger mit Rüst- und Folterkammer), die Vorhalle des 1820 abgebrochenen “Domes” St. Simon und Judas (Ende 11. Jh.), mehrere Kirchen, Kapellen, Klöster und Spitäler sowie Befestigungsbauten und Bürgerhäuser aus dem 13. – 15. Jh.

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