Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Gottschalk (ermordet 1066; hl.). Sohn des Obotritenfürsten Uto, erzogen im Michaeliskloster zu Lüneburg. Nach der Ermordung seines Vaters durch einen Sachsen verließ er das Kloster um 1030, um sein Volk in den Abwehrkampf gegen die deutsche Oberhoheit zu führen. Er wurde besiegt und musste nach England ins Exil gehen. Erst 1043 konnte er zurückkehren und sein Erbe als Fürst der Obotriten antreten. Er ließ sein Herrschaftsgebiet durch Erzbischof Adalbert von Bremen christianisieren und leistete dabei energische Unterstützung. Unter seiner Herrschaft wurden die Bistümer Mecklenburg und Ratzeburg eingerichtet und eine Reihe von Kirchen und Klöstern gegründet. Als Adalbert 1066 bei Heinrich IV. in Ungnade fiel und seiner Macht verlustig ging, kam es zu Aufständen heidnischer Slawen, bei deren Bekämpfung Gottschalk am 7. Juni 1066 bei Lenzen an der Elbe erschlagen wurde. Seine Witwe und sein Sohn flohen nach Dänemark.