Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. | Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt. |
Hagenrecht (oder Hägerrecht; v. mhd. hagen, hegen = mit einem Hag [einer Hecke] umgeben, umzäunen; mlat. ius hegerorum, ius indaginis). Rodungsbauern erhielten als Anreiz besondere Rechts- Privilegien zugesichert, so z.B. erbliches Besitzrecht an den Höfen, Veräußerungsrecht an den Höfen (bei Vorkaufsrecht des Hagenherren), persönliche Freizügigkeit, Hägergericht (unter dem Vorsitz eines vom Hagenherren eingesetzten Richters), größere Unabhängigkeit in Gemeindeangelegenheiten („freie Häger“, Freibauern, Rodungsfreie, Barschalken) und nur geringe jährliche Zinsleistungen.
Nach dem Hagenrecht errichtete Siedlungen (Hagenhufensiedlungen) entstanden seit dem 12. Jh. besonders in Westfalen und im Weserbergland, später in Niedersachsen, im Lippischen und in der mittelhannoverschen Ebene; niedersächsische Siedler brachten das Hagenrecht in Gebiete der dt. Ostkolonisation (Mecklenburg, Pommern). Der Form nach waren es langgestreckte Straßendörfer; die Hagenhufen grenzten unmittelbar an jede Hofstelle an.
(s. Freibauern, Landesausbau, Lokator, Urbarmachung)