Handschuhmacher

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Handschuhmacher (mhd. hantschuer; lat. digitalarius). Handwerker, der aus Tuch, Seide, Filz, Pelz, überwiegend aber aus feinem Leder Handschuhe zum Kälteschutz, als Standeszeichen oder als modisches Accessoire fertigt. Während für das einfache Volk Fäustlinge genügten, die ein Produkt des Hauswerks waren, kamen in der höfischen Gesellschaft Fingerhandschuhe in Mode, die hohe Ansprüche an spezialisierte Handwerker stellt. Die Passform darf wohl nicht nach heutigem Maßstab bemessen werden, sie war eher schlecht. Das Handwerk war in einer eigenen Zunft organisiert oder denjenigen der Kürschner, Gerber oder Schneider zugeordnet, und konnte sich mit dem der Beutler und Gürtler überschneiden. Das Werkzeug war ähnlich dem der Schuster und bestand im Wesentlichen aus Messern, Scheren, Ahlen und Nähnadeln.

Schutzpatrone der Handschuhmacher waren Antonius von Ägypten, Bartholomäus, Crispianus und Crispinus und Maria Magdalena.

Von den Pariser Handschuhmachern ist ein kennzeichnendes Dokument überliefert, demzufolge sie 1487 den König um das Privileg baten, winters schon vor Sonnenaufgang und noch nach Sonnenuntergang arbeiten zu dürfen, weil während der kalten Jahreszeit ihre Produkte besonders gefragt waren, und sie anders die Nachfrage nicht befriedigen könnten.

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