Heilbrote

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Heilbrote gehörten zum Fundus mittelalterliche Heilmittel. Brot war den alten Göttern als Opfergabe dargebracht worden, daher wohl galt es noch im frühen Mittelalter als heilig und wirkkräftig. Die katholische Kirche nutzte diesen Volksglauben und stattete gewisse Heilige mit der Kraft aus, dem in ihrem Namen gespendeten Brot Heilkraft gegen bestimmte Krankheiten zu geben.

Dem “Hubertusbrot” (nach St. Hubert in den Ardennen) wurde im ganzen Mittelalter Schutz- und Heilwirkung gegen Tollwut (Hundswut) zugeschrieben, allmählich kam es in den Ruf, auch bei den “morbi frenetici” (Tobsucht, Fallsucht, Eklampsie, Mondsucht) wirksam zu sein. Die Brote wurden von den Gläubigen vor der Kommunion gespendet, von den Priestern geweiht und beim Messopfer wieder verteilt. Die Reichsabtei Kornelimünster (bei Aachen) war berühmt für ihr “Corneliusbrot” gegen Fallsucht. Das “St. Antoniusbrot” wurde von den Mönchen vom Orden des Hl. Antonius am Festtage des Heiligen (17. Januar) geweiht und gegen die Brotseuche ausgegeben. Ebenfalls gegen den Brand wurde am 5. Februar das “St. Agathenbrot” geweiht. Als Universalmittel gegen eine Vielzahl von Leiden galt das “Tolentinbrot”, benannt nach dem hl. Nikolaus von Tolentino, den während einer schweren Krankheit ein Engel mit geweihtem Brot am Leben erhielt. Auch Brezeln, vor allem wenn sie am Gründonnerstag gebacken waren, hatten Heilwirkung.

Rundbrote mit in die Oberfläche eingegrabenem Kreuzzeichen (Kreuzbrote) waren seit dem Frühmittelalter bekannt und waren in der Oster- oder Weihnachtszeit von besonderer Wunderkraft gegen Krankheiten bei Mensch und Vieh.

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Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
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