Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Heiliges Land (Palästina). Das Land an der Ostküste des Mittelmeers war Juden, Christen und Muslimen gleichermaßen heilig als Land der alttestamentlichen Verheißung und Offenbarung, als Land der Leidensgeschichte Jesu und als Land der islamischen Heiligtümer. Nach römischer, byzantinischer, persischer und wiederum byzantinischer Herrschaft kam das Land 636 nach der Niederlage der Byzantiner am Jarmuk unter arab. Herrschaft. Der Pilgertourismus abendländischer Christen ins Hl. Land, nach Jerusalem als der Mitte der Welt, stand zwar durch Beduinenüberfälle und feindselige Muslime unter dauernder Bedrohung, war aber nie zum Erliegen gekommen. Zu Beginn des 9. Jh. schlossen Karl d. Gr. und der Kalif Harun ar Raschid ein Abkommen zum Schutz der Pilgerzüge, und um die Jahrtausendwende erreichte der Pilgerverkehr Ausmaße wie nie zuvor. Jerusalem hatte in der Vorstellungswelt der Christenheit einen überragenden Stellenwert, der Name stand für heiligste Werte, war mit Gotteswundern und Heilsgeschehnissen assoziiert. Umso unerträglicher war die Vorstellung, dass Ungläubige das Land beherrschten, gar die heiligen Stätten besudelten. Auf dem Konzil von Clermont rief am 18. November 1095 Papst Urban II. zur bewaffneten Pilgerschaft auf; es begann die Zeit der Kreuzzüge, während der sich mehrere christl. Lehensstaaten im Hl. Land bildeten. Sie endete 1291, als die letzten Kreuzfahrer in Akkon den Heeren des ägyptischen Mameluckensultans Kalawan weichen mussten. Bis zum Ende des Mittelalter blieb das Hl. Land Militärprovinz unter mameluckischen Statthaltern.