Heinrich von Veldeke (Dichter)

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Heinrich von Veldeke (“von veldiche meister heinrich”; um 1150 – um 1210). Er entstammte einem maasländischen Ministerialengeschlecht, das sich nach dem Dorf Veldeke bei Maastrich benannte, erwarb sich eine fundierte Bildung in Sprachen, Rhetorik, Dialektik, Literatur, Rechtswissenschaft, Baukunst und Kriegshandwerk und war wohl als Kleriker in Hofdiensten beschäftigt. Als seinen Gönner nennt er neben anderen den (späteren) Landgrafen Hermann von Thüringen, der ihn auf die Neuenburg an der Unstrut holte. In Hermanns Diensten hat Heinrich wahrscheinlich am Pfingstfest Barbarossas in Mainz (1184) teilgenommen. Um 1170 trat er mit der gereimten Heiligenlegende “Servatius” (in ca. 6.200 Reimpaarversen über den Maastrichter Kirchenpatron, den hl. Bischof Servatius) hervor. Sein bekanntestes Werk ist die “Eneide” (“Eneit”; etwa 13.500 Verse), eine Nachdichtung von Vergils Aeneis nach anglo-normannischer Vorlage (“Roman d’Eneas”), mit der er den dt. höfischen Roman nach franz. Vorbild begründete. Der Roman breitet das ganze Spektrum ritterlichen Lebensgefühls aus, und überträgt es bedenkenlos auf das röm. Rittertum; höfische Minne, heroische Abenteuer, Hoffeste, Kriegstaten wechseln einander in bunter Folge ab. Heinrichs Minne-Lyrik (mehr als 30 meist einstrophige Lieder) ist von froher, optimistischer Grundstimmung, programmatisch ist das Wort bliscap (blischaft) = Freude, Frohsinn, Fröhlichkeit.

Heinrich bemüht sich um strenge Reimbindung und rhytmische Gliederung. Seine vierhebigen Verse mit einsilbigen Senkungen und reinen Reimen sollten vorbildlich für seine Nachfolger werden. Gottfried von Straßburg rühmt Heinrich als Begründer deutscher Dichtkunst: “er impfete daz erste ris/in tiutscher zungen …” und Rudolf von Ems preist die Reimkunst Heinrichs: “von Veldeke der wise man/der rehte rime alreste began”.

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