Hexenhebammen

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Hexenhebammen. ® Hebammen wurden von den Eiferern der Inquisition gerne als als Hexen diffamiert. Im “Hexenhammer”, dem Handbuch für Hexenjäger, steht (III/34): “Nebenbei werden hierher auch die Hexenhebammen gezählt, die alle anderen Hexen an Schandtaten übertreffen …; von denen es auch eine so große Anzahl gibt, wie man aus ihren Geständnissen erfahren hat, dass kein Dörfchen existiert, wo derartige sich nicht finden.” An anderer Stelle des gleichen Pamphlets werden die Delikte der Hexenhebammen aufgezählt: sie verhinderten auf verschiedene Weise die Leistung der “ehelichen Werke” und damit die Empfängnis, bewirkten Fehlgeburten und fräßen Neugeborene oder opferten diese den Dämonen. Frauen würde Unfruchtbarkeit angehext, Männer – noch häufiger und verwerflicher – durch Zeugungsunfähigkeit (impotentia coeundi) geschädigt.

Dem sich ausweitenden Berufsstand der studierten Mediziner waren heilkundige Frauen und Hebammen lästige Konkurrentinnen, die man als Dilettanten abqualifizierte und derer man sich durch die Verdächtigung als Hexen auf elegante Weise entledigen konnte.

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