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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Hilduin (806-42). Spross eines vornehmen lothringischen Geschlechts, Schüler Alkuins und von hoher Bildung – beherrschte er doch sogar das Griechische. Als Abt von St. Denis, einem der mächtigsten fränk. Klöster nahe Paris, sowie aufgrund seiner Stellung als Erzkaplan an der Hofkapelle Ludwigs des Frommen (seit 822) und als Abt von St. Germain-des-Prés und St. Medard in Soissons gehörte er zu den einflussreichsten Männern des Reiches. Wegen seiner Parteinahme für den aufständischen Lothar wurde er 828 von Ludwig seiner Ämter enthoben und nach Corvey ins Exil geschickt. Nach seiner Begnadigung (831) kam er zwar nicht mehr in seine Stellung als Erzkaplan, wurde aber als Abt von St. Denis wiedereingesetzt. Dankeshalber ließ er 836 die Gebeine des hl. Vitus nach Corvey überführen. Nachdem er sich erneut auf die Seite Lothars geschlagen hatte, wurde er endgültig aus St. Denis vertrieben und ist bald daruf gestorben.
Aus seiner Feder stammen Übersetzungen der aus Byzanz übersandten Werke des Dionysius Areopagita, Viten König Dagoberts und des hl. Dionysius von Paris sowie Passagen der fränk. Reichsannalen.
