Hippokrates

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Hippokrates (um 460-377 v. Chr.). Der griechische Arzt gilt als der Vater der rational-empirischen Medizin des Westens. Die von ihm und seinen Schülern an der Ärzteschule von Kos zusammengestellte Schriftensammlung, nach ihm „Corpus Hippocraticum“ benannt, war das grundlegende Werk der grch. und röm., später der mittelalterliche Medizin im byzantinischen, arabischen und abendländischen Kulturkreis. Im Zentrum seiner Lehre stehen die Lehre von den Elementen, die Säftelehre, die Lehre von den Temperamenten und von der Diätetik. Magisch-spekulative Heilpraktiken lehnte er ab und forderte Schulung der klinischen Beobachtungsgabe und Aneignung von solidem Fachwissen. In der Wundarznei galt sein besonderes Augenmerk Knochenbrüchen, Verrenkungen und Verstauchungen, die bei der Sportbegeisterung seiner Zeitgenossen häufig vorkamen. Dem Aderlass, der unter Berufung auf seinen Namen im Mittelalter in grotesker Weise missbraucht wurde, stand Hippokrates eher kritisch gegenüber. Die von ihm aufgestellte Verpflichtungsformel zu ärztlicher Redlichkeit wurde zur Grundlage der Ethik der Mediziner im Abendland. Der sog. „Eid des Hippokrates“ wurde – wohl durch Anhänger der Sekte der Pythagoräer – dahingehend abgeändert, dass Abtreibung, Beihilfe zur Selbsttötung und das Schneiden als Therapiemethode abgelehnt wurden; für hippokratische Ärzte hatten diese Maßnahmen als legitim gegolten. Im Frühmittelalter lagen die folgenden lat. Versionen hippokratischer Schriften vor: „Aphorismi“, „De are, aquis, locis“, „De mulierum morbis“, „De septimanis“, „De natura hominis“, und „De diaeta acutorum“.

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