Hirse

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Hirse (mhd. hirs[e], hyerse, gegrues; ahd. hirsi = Gewachsenes, Nährendes [?]; Panicum miliaceum = Rispenhirse, Setaria italica = Kolbenhirse). Sortenreiche Getreideart mit ährenähnlicher Rispe oder reichgelapptem Kolben und kleinen runden Körnern. War im Mittelmeerraum schon im Altertum bekannt, wurde im Mittelalter auch in Deutschland und in den slaw. Ländern angebaut, diente zur Bereitung von Brei und Fladen; als Brotgetreide ist sie wegen des fehlenden Klebers nicht geeignet. Kolbenhirse herrschte in Südeuropa und im Rheinland vor, Rispenhirse in Mittel-, Nord- und Osteuropa. In Spanien und Italien wurde im 8./9. Jh. zudem eine subtropische afrikanische Sorte (Sorghum; vielleicht aus lat. Syricum granum = Syrisch Korn) kultiviert, die von den Arabern eingeführt worden war.

Wegen der zahlreichen Körner galt Hirse im Mittelalter als Fruchtbarkeitssymbol und wurde in Form von Brei als Hochzeitsessen gereicht. Die Vielzahl der Körner und deren goldgelbe Farbe bedeuteten Reichtum, und von daher garantierte der zu Neujahr oder Lichtmess servierte Hirsebrei Geldsegen für das ganze kommende Jahr. In der Volksmedizin verwandte man Hirse der Farbe wegen als Mittel gegen Gelbsucht (s. Analogiezauber).

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