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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Hundertschaft (ahd. hundari; mlat. centena). Im Karolingerreich in Alemannien, Bayern, Sachsen und besonders Ostfranken üblicher Grafschafts-Unterbezirk, aus dessen Raum 100 wehrfähige – und somit freie – Männer (entsprechend der röm. Centuria) eingezogen werden konnten. Die Einrichtung diente der Gliederung des Königsgutes zwecks strafferer Handhabung das Rechts- und Militärwesens. Vorsteher eines Hundertschaftsbezirks war ein adeliger centenarius domni imperatoris (ahd. hunno), gewählt von den zur Hundertschaft gehörenden Freien und mit richterlicher Gewalt ausgestattet. Mit dem Niedergang der königl. Zentralgewalt verschwanden nach dem Ende der Karolingerzeit auch die Hundertschaftsbezirke; sie wurden in Erblehen oder erblichen Privatbesitz umgewandelt. Unklar ist der Zusammenhang mit den hochmittelalterliche und spätmittelalterliche Zentenen (s. Zent), wie sie besonders im Raum zwischen Neckar, Rhein, Lahn und dem Mainfränkischen um Würzburg ausgeprägt waren.
