Hundstage

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Hundstage (mhd. hundetac, hundige, hundische, huntliche tage; lat. dies caniculares). Nach einem antiken Mythos wurde der Frühaufgang des Fixsternes Sirius im Sternbild Großer Hund (canis maior) als Merkzeichen des Beginns einer Schönwetterperiode mit der größten Sommerhitze betrachtet. Diese endete mit dem vollständigen Erscheinen des Sternbildes Großer Hund, mit dem Aufgang des Aludra in der Morgendämmerung. Durch kalendarische Verschiebungen hat sich der mit dem Sonnenaufgang synchrone Siriusaufgang vom 23. Juli auf den 30. August, und somit auf den nahen Herbstanfang verlagert. (In etwa 10.000 Jahren werden die Hundstage in den kalten Januar fallen.) Nach alter Gewohnheit werden trotzdem die vier Wochen der größten sommerlichen Erwärmung als Hundstage bezeichnet.

Nach griechischen und römischen Anschauungen waren die Hundstage eine Zeit größter Gefahr für Menschen, Tiere und Feldfrüchte. Diese Meinung ist in den Aberglauben des Mittelalter eingegangen. Grundlegend dafür dürfte die Beobachtung gewesen sein, dass die heiße Mittagssonne Mensch und Tier ermatten ließ, dass stehendes Wasser untrinkbar wurde und dass ein kalter Trunk oder ein kaltes Bad bei der herrschenden Hitze schädlich wirkten. Das Aderlassen wurde während der Hundstage gemieden, ebenso das Heiraten und andere bedeutendere Unterfangen. Die Zeit galt als begünstigend für manche Kranheiten (Hundswut, Pest, Mondsucht). Unter dem Hundsstern Geborene galten als Unglücksmenschen und für das Wetter hatten die Hundstage viele, teils widersprüchliche Vorbedeutungen.

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