Hymne

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Hymne (lat. hymnus, grch. hymnos, wahrscheinlich = Gefüge [von Tönen]). Die Hymne hatte sich aus dem psalmodischen Gesang der Alten Kirche (s. Ambrosianischer Gesang) entwickelt,

und ging als feierlicher Lob- und Preisgesang in den Gregorianischen Choral ein – jedoch als Neudichtung, d.h. ihr Wortlaut war nicht mehr der Bibel entnommen, wie bei frühchristlichen

Hymnentexten. Der Text war strophisch gegliedert, im 9. Jh. wurde die Metrik zunehmend vom Endreim abgelöst. Der Hymnus war zunächst Teil des Offiziums (Stundengebet), fand erst im 9. Jh. offiziell Eingang in die Messliturgie und dürfte schon bald zu Orgelbegleitung gesungen worden sein. Zentrum der Hymnendichtung nördl. der Alpen war zunächst St. Gallen (Ratpert), später Fulda (Hrabanus Maurus, Walahfried Strabo und Gottschalk der Sachse). Im 10./11. Jh wurde die Hymne in vielfältiger Weise weiterentwickelt, wobei Reim und Rhytmisierung in den Vordergrund traten. Großer Beliebtheit erfreuten sich Prozessionshymnen. Im 12. Jh. trugen Peter Abaelard und Hildegard von Bingen zur Hymnendichtung bei. Im 13. Jh. kamen mystische und volkstümliche (nichtliturgische) Hymnen auf. Gegen Ende des Mittelalter wurden neben den ursprünglich chorisch einstimmigen auch mehrstimmige Hymnen komponiert (s. ars nova). Mit dem Aufkommen des Humanismus geht die mittelalterliche lat. Hymnik zu Ende.

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